Lebst Du deine authentische Sexualität?

Lebst Du deine authentische Sexualität?

Sexualität – DER Spiel- und Tümmelplatz aller unser gesammelter individueller und gesellschaftlicher Muster.

Sexualität – DIE Lebenskraft. Unendlich machtvoll und heilsam.

Sexualkraft – die grösste Angst von Kirche, Machthabern und vielen andern Authoritäten. (Wieso ist’s wohl in religiösen Büchern verpönt?)

Sexualkraft – die Verbindung zum Ich, dem Göttlichen.

Authentische Sexualiät? Hä was?

Unser Sexualverhalten ist der Spiel- und Tümmelplatz aller unser gesammelter Muster. Soviel haber wir – aufgrund des Riesen Tabus in der Sexualtät – aufgedrückt bekommen, dass wir gar nicht mehr spüren, was unser Körper, unsere Seele, unser Geist sich wünscht im innigsten Kontakt mit unseren Mitmenschen. Wir haben ein „Genital Hole“ wenn es darum geht, unsere lustvollsten – aber auch unsere verletzlichsten Körperteile zu fühlen, oft sowohl emotional als auch körperlich.

Und wir haben ein Genital Hole als Gesellschaft: Wir kennen das Brunftverhalten von Hirschen, wir wissen, wie Fliegen sich paaren und ein paar wissen sogar, wie Schlangen sich vermehren? Weisst Du was Bonobos machen? (Das sind genetisch gesehen unsere nächsten Verwandten. Sehr aufschlussreich). Aber wissen wir, was eigentlich biologisch unsere Bedürfnisse sind? Was wir leben würden, wenn wir nicht von Tabus, Regeln, Scham regiert wären und uns spüren könnten. Hmm, was ist ein menschengerechte Sexualität?

Und noch spannender: Was ist deine ureigene, authentische, selbstliebende und selbstwertschätzende und gleichzeitig wunderbar empathische und verbundene Sexualität? Wir haben – aufgrund unserer Erfahrungen in der Vergangenheit – verlernt uns selbst, unsere Gefühle, unsere Bedürfnisse, unser wahres ich zu spüren, wenn wir in Kontakt mit Menschen treten, mit welchen wir verbunden sind oder verbunden sein wollen. Wir haben gelernt, bei unserer Authenzitität Abstiche zu machen für Verbindung.

Diese Authenzität wiederzurückzugewinnen in der Situation, in welcher wir am verletzlichsten sind, gibt uns die totale Superpower in allen anderen Situationen. Und let me tell you: Es macht auch unglaublich Spass, sie in der Sexualität zurückzugewinnen. Das ist viel lustiger als in der Therapie.

Was ist eine menschengerechte Sexualität?

Ooooohh, wie lange darf ich darüber reden? Ah Seich, nur kurz, das ist ja eine Webseite. Es sei an dieser Stelle z.B. auf das Buch „Sex at Dawn“ von Christopher Ryan and Cacilda Jethá verwiesen. Und auf die umfangreiche Literatu aus der Tantra-Welt und darüber, was Extase sein kann.

Hier ein paar biologische Fakten zum gluschtig machen:

  • Orgasmus beim Mann geht ohne Errektion, ohne Ejakulation.

  • Eine Frau kann einen Orgasmus von über einer Stunde erleben. Grosse Teile davon ohne physische Stimulation.

  • Auch Männer sind multiorgasmisch.

  • Der Samenerguss des Mannes verläuft in verschiedenen Stadien. Zunächst sind Substanzen beigemengt, welche allfällig bereits vorhandene Spermien abtöten, dann kommen die „guten Spermien“, danach wiederum sind Substanzen beigemengt, welche die Substanzen „angreifen“ welche zu Beginn des nächsten Samenergusses (eines anderen Mannes?) die nun neu vorhanden Spermien in der Vagina abtöten könnten.

  • Die Vagina und der Penis sind so geformt, dass durch die Stossbewegung beim Sex ein leichtes Vakuum entsteht, welche bereits vorhanden Flüssigkeiten (Samenflüssigkeit?) vom Cervix wegzieht.

  • Die Yoni ist nicht soooo ein Fan von Reibung. Sie mag Druck. Der Lingam mag das auch.

  • Ein Mann und eine Frau (oder auch jegliche andere Kombination von zwei Menschen) sind selbst bei bester Harmonie typischerweise überfordert auch schon nur einem Baby gerecht zu werden.

  • Sex kann stundenlang dauern.

  • Sex kann Zustände auslösen, welche man von Psychodelika kennt.

  • Diese Zustände zu erlangen, kann man lernen.

  • Sex kann heilen.

Mehr gefällig? Ich empfehle die Bücher “Sex – die wahre Geschichte“ von Christopher Ryan und Cacilda Jethá, „Orgasm Unleashed“ von Eyal Matsliah oder auch den Klassiker „The Ethical Slut“ von Janet W. Hardy und Dossie Easton … oder auch „Mother Nature“ von Sarah Blaffer-Hrdy

… und bevor jetzt jemand meint, rumgevögle sei das wahre: „Polysecure“ von Jessica Fern sei ans Herz gelegt: Was in Monogamie an Sicherheit, Bindung, Vertrauen möglich ist, ist nach meiner Ansicht absolute Voraussetzung, wenn man was anderes leben möchte. Ah und übrigens, das zu leben ist am einfachsten, wenn man sich selber, seine Muster und seine Bedürfnisse kennt. Und diese empathisch kommunizieren kann auf eine Art in welcher sie in Verbindung auch gelebt werden können. Ah, da sind wir schon gleich beim nächsten Thema:

Sexualität – Authentizität geht auch in Verbindung. Und das im Bett (oder wo auch imm er) zu lernen ist lustiger als beim Psychologen.

„Selbstliebe: Masturbation. Ja, das mache ich stundenlang. Und ich spiele mit mir und zeige mir selbst wie wertvoll ich bin.“ Wer kann das von sich sagen? Kleiner Teaser: ich auch nicht so. Bin nicht heilig.

„Selbstliebe: Ich übergehe meine Grenzen nicht, auch nicht um in Verbindung mit jemanden zu sein oder zu bleiben.“

„Selbstliebe: Ich weiss, ich bekomme meine Bedürfnisse erfüllt und ich muss damit nicht die Grenzen von jemand anderem übergehen.“

„Selbstliebe: Ich wage auszusprechen, was mir wichtig ist.“

Viele von uns können das nicht. Wo wir das wohl gelernt hatten? Es ist eher ein verlernen: Ein Baby spielt mit sich selbst, mit jedem Körperteil, den es entdecken kann, Arme, Beinde, Zehen, Genitalien. Und es blabberlet und sabberet und es ist ihm egal, was andere denken. Ein Baby kommuniziert alle seien Bedürfnisse. Ein Baby geht davon aus, dass es wertvoll genug ist, diese erfüllt zu bekommen.

Und wir Erwachsenen?

Eine Theorie, das zu erklären ist: Wir haben zwei Hauptbedürfnisse: Authentizität und Verbindung. Das Bedürfniss, voll uns selbst zu sein und das Bedrürfnis mit anderen verbunden zu sein. Als Kind ist die Verbindung essenziell. Ohne Verbindung zu den Bezugspersonen würden wir sterben. Und wenn Authentizität in Konkurrenz ist zu Verbindung, entscheiden wir uns für Verbindung: Wir lernen, still zu sein obwohl wir eigentlich lauthals singend auf dem Fahrrad Slalom auf dem Innenhof fahren wollen – weil ein Erwachsener das nicht will; wir lernen unser Gefühle nicht auszudrücken, obwohl wir gerade sau scheisse behandelt worden sind und eine verdammte Wut im Bauch haben – weil die Wut von den Erwachsenen nicht ausgehalten werden konnte, wir lernen die Oma nett und höflich anzulächeln obwohl wir ihr eigentlich sagen wollen, dass sie stinkt – weil die Eltern gesagt haben, dass man die Grosseltern zu respektieren hat.

Oh holla die Waldfee. Wie soll ich da denn meinem Liebsten sagen, was ich wirklich will? Ich darf ja meiner Nase nicht vertrauen, die sagt, dass die Oma stinkt, Ich darf meinen Gefühlen nicht vertrauen, obwohl mir diese die Grenzen und Bedürfnisse meines Körpers kommunizieren. Und ich darf meiner Stimme nicht Raum geben um meiner Freude ausdruck zu verleihen.

Good News: Unser Körper kann das alles noch immer. Und wenn er lernt, das auf dem Rücken, nackt, mit zu 100% aktiviertem Parasympatikus (das heisst in totaler Entspannung) und vor einem Liebsten einer Liebster auszudrücken, dann können wir’s überall: Stehend, mit Kleidern, im KOnferenzraum und vor dem Businesspartner. Drum ist Sex-Therapie so effizien. Und ja, es ist lustiger als beim Psychologen und es ist so viel einfacher, dran zu bleiben.

Sexualkraft = Lebenskraft

Deshalb ist eine freie, authentische, volle und in empathische Verbindung gelebte Sexualität eine echte Lebenskraft. Da alleine ist schon eine Superpower.

Aber es geht noch weiter: Sexualität kann Gebet sein, sie kann heilen, sie kann manifestieren, sie kann befruchten und gebären. Sie kann Extase sein. Die Verbindung zum Grossen Ganzen, das in uns und unserem Gegenüber ist.

Diese Kraft zu leben, ist magisch. Und diese Magie hat jeder, jede und jedmensch in sich. Auch du.