Mathematik haben wir nicht einfach so gekonnt, schreiben lernen war langwierig und bis zum heutigen Tage ist mir die Fähigkeit, endlich Russisch zu sprechen noch nicht einfach in den Schoss gefallen. Wieso also sollte es bei der Sexualität anders sein? Auch das ist eine Lernreise. Und obendrauf eine wunderschöne  Forschungs- und Entdeckungsreise — mit Tränen der Freude und der Trauer, mit Arbeit und Vergnügen und mit jeder Menge Selbsterkenntnis.

Sexualität ist ein weites Entdeckungsfeld, oft wissen wir nicht, was möglich ist. Beispiele gefällig? Ekstase kann erlernt werden, Männer können mehrere Orgasmen hintereinander erleben, und in der totalen Entschleunigung kann die Yoni (Vulva und Vagina) den Lingam (Penis) nicht nur einladen, sondern auch einsaugen.

Triggerwarnung: Ich werde mich mal kurz der klassischen Rollenverteilung und Partnerschaftsmodelle bedienen. Sorry.

How to please a woman? How to please a mother … ui, let me tell you: Take off that mental load and see what releases underneath.

Puff, stell dir mal vor, all die Energie, die so viele der Hauptbezugspersonen (heute mehrheitlich noch immer Mütter) ins Planen, Organisieren und Wissen stecken, wäre einfach plötzlich frei, weil andere Menschen die Verantwortung mittragen.

Mental Load ist Stress. Und Stress und Sex ist keine gute Kombination. Wie ging das mit geteiltem Leid und geteilter Freude? Nach meiner Erfahrung ist geteilte Mental Load nicht nur halbes Leid sondern führt nicht selten auch zu mehr als doppeltem Sex … äh Freude.

Und Triggerentwarnung: Ich berate bezüglich Elternschaft, Mental Load und Sex auch Alleinerziehende und Menschen in nicht-gleichgeschlechtlichen und oder nicht-monogamen Lebensformen. Da schöpfe ich gerne aus dem Vollen.

Vielleicht braucht es ein Gespräch (Einzel- oder Paargespräch), wo Wünsche und Verletzungen zum Ausdruck gebracht werden dürfen, gefolgt von nicht-physischen Anleitungen aus der Welt des Tantra und Slow Sex, was man/frau denn noch so tun könnte in der körperlichen Verbindung. Vielleicht braucht es aber auch nur Wissen darüber, wie man denn in diese neue Welt einsteigen könnte. Sexualität ist immer individuell. Und so ist auch der Weg zu unserer authentischen Sexualität. Wie auch bei meinen anderen Angeboten unterstütze ich dich mit meiner wertfreien Art (ergänzt um die sexpositive Haltung) – darin, dein Licht auf das zu scheinen, was in dir drin bereits ist ins Leben zu treten.

Und manchmal tut es einfach sau gut, ganz offen in der Gruppe über Sexualität zu reden, achtsame und bewusste Berührung zu erfahren oder sich in der Intimität hinzugeben und validiert zu sein. Zu erfahren, dass man nicht alleine ist und mit Menschen, die man vorher noch nicht kannte, intimste Gemeinsamkeiten teilt wie beispielsweise Unsicherheiten im Wissen über Sexualität, aktuell noch unerfüllte Wünsche und Bedürfnisse, aber auch auch gemeinsame Leidenschaften und Phantasien. Sicher gehaltene, trauma-sensible Gruppenevents sind ein heilsamer Ort, an welchem wir über die Heilung der Erfahrungen anderer ebenfalls mitwachsen.

Ich bin Tantra-Masseurin, polyamor und lebe meine Sexualität bewusst, offen in stetigem Kontakt mit mir selbst und achtsam für meine Grenzen und die des Gegenübers. Die Entdeckung meiner Sexualität (die noch immer andauert, hoffentlich bis ich 99 Jahre alt bin) war letztendlich der Schlüssel zur Selbstbefreiung: Sexualität ist Lebenskraft. Als ich vor Jahren aufgrund einer Krise endlich anfing „bei mir aufzuräumen“ hatte ich Sexualität und Partnerschaft bewusst nicht gelebt (Ok, ich war auch alleinerziehend. Ich weiss auch nicht, wo das noch hätte Platz haben sollen).

Als das Universum mir die Türe zur Sexualität dann öffnete zu einem Zeitpunkt, wo ich meine Wünsche aussprechen, meine Ängste annehmen und halten und meine Wahrheit für mich erkennen konnte, fielen plötzlich alle Puzzlesteine zusammen: Innert kürzester Zeit durfte ich anfangen im Leben zu ernten, was ich über Jahre hinweg gesät hatte und was bis dahin irgendwie nicht gefruchtet hatte. Heute nun treten Dinge in mein Leben, die ich nicht zu träumen gewagt habe. Und erst mit dem Befreien der Sexualität bin ich in der Lage, wirklich tief und innig zu lieben, abseits von der Sexualität. Weil die Angst vor dem Schmerz der Ablehnung der tiefen Selbstliebe gewichen ist.